Josef Koller, ein Kinderbuchautor zum Anfassen
Weil es im Kollegium der Grundschule Weidenthal wichtig ist, dass die Kinder lesen und hierfür viele Anregungen bekommen, wurden in der Vergangenheit immer wieder Kinderbuchautoren eingeladen, die den Schülerinnen und Schülern ihre Bücher vorstellten.
Am Mittwoch, dem 8. März, war Kinderbuchautor Josef Koller - auf Lesereise in der Verbandsgemeinde u.a. in Elmstein und Neidenfels zu Gast, um seine Bücher vorzustellen. Er lebt seit vielen Jahren von seinen Lesungen und dem Verkauf seiner Kinderbücher – und er sicher auch, weil er äußerst lebendig, mit Veränderungen der Stimme, mit Mimik und Gestik und viel Witz, die Kinder in seinen Bann zieht. Josef Koller stammt aus Donauwörth, lebt aber heute mit seiner Familie an der Nordsee. Für seine lebhaften Lesungen, reist er nach eigenen Angaben bereits seit 20 Jahren quer durch Deutschland und war so bereits 2016 und 2019 bei uns in Weidenthal zu Gast.
Wie stellt man sich klassisch eine Autorenlesung vor? Wahrscheinlich so, dass jemand vor den andächtig lauschenden Kindern an einem Tisch sitzt, eine kleine LED Lampe aufleuchtet und der Autor nur kurz über den Rand seiner Lesebrille ins Publikum guckt. So etwas gibt es sicherlich, aber nicht mit Josef Koller! Der Kinderbuchautor stellte in zwei Runden, einmal für die erste und zweite Klasse, anschließend für die dritte und vierte Klasse, seine Bücher vor. Obwohl, mit dem Lesen ist das so eine Sache: Josef Koller steht vor versammelter Mannschaft, zeigt Bilder, erzählt und schauspielert die Charaktere seiner Geschichten. Ab und an macht er eine Pause, damit sein Publikum sich wieder vom Gekicher erholen kann. Nur kurze Abschnitte liest er wirklich aus seinen Werken vor.
Seine Bücher für Kinder von 6-12 Jahren gibt er als „Self-Publisher“ in seinem eigenen Verlag heraus. So beispielsweise „Alfredo - Ein Pferd geht in die Schule“, „Joko und das Razefum“ oder „Die Spezialisten“, von denen gibt es jetzt sogar den dritten Band. Darin erzählt er die Geschichte von Piraten und einem Roboter, dem starken Goran – ob die Spezialisten allerdings die Lösung finden, verrät er nicht. „Das ist für die Kinder, die das Buch selber lesen möchten“, so Josef Koller. Bei Interesse kann man seine Bücher über die Schule bestellen. So verdient der gebürtige Bayer, der seine Lesungen für die Schulen kostenfrei macht, sein Geld.
Außerdem hat er den Kindern auch ausführlich erzählt, wie lange er für seine Bücher braucht und wo die ganzen Ideen herkommen: „Ich denke mir nicht alles aus. Am Anfang ist immer ein eigenes Erlebnis.“ Daraus entwickeln sich seine Geschichten, die er dann in ein großes Heft schreibt. Wenn dies geschehen ist, muss sie noch in den Computer. Dafür gibt es glücklicherweise ein Programm, dass er gerne nutzt, um nicht selbst tippen zu müssen. Dabei diktiert er, aber aufpassen muss man trotzdem: „Einmal hab ich gesagt, die Kinder saßen im Ruderboot. Geschrieben hat mein Computer: Die Kinder saßen im Butterbrot!“ Der Saal tobte vor Lachen. Also, wirklich gelungene Lesungen, die hoffentlich die Lesemotivation einiger Kinder weckten!